Einsatz von KI im Journalismus.
Von Prof. Dr. Alfred-Joachm Hermanni
2019
Am Montag, dem 17. März 2014, um 7:23 Uhr Pazifischer Zeit wurde der Journalist und Programmierer Ken Schwencke durch ein Erdbeben aus dem Schlaf gerissen. Schnell begab er sich zu seinem Computer und nutzte eine KI-Nachrichtenanwendung, um einen Artikel über das Erdbeben zu veröffentlichen. Der eigentliche Autor dieses Beitrags war insofern ein von Schwencke einige Jahre zuvor entwickelter Algorithmus namens Quakebot.
Seitdem wird KI vielfältig eingesetzt, von der Erstellung von Nachrichtentexten und Sportberichten über Wetterberichte bis hin zur Generierung von Verkaufsinformationen im E-Commerce. Die Leistungen solcher Textsoftware sind beeindruckend. Mithilfe von Semantik und Formulierungen kann die Software die Struktur eines Textes erkennen und basierend auf Informationen aus Datensätzen zahlreiche, völlig unterschiedliche Texte zu einem bestimmten Thema generieren. Zudem beherrscht die Software die Übersetzung der Texte in verschiedene Sprachen, vorausgesetzt, es liegt ein Ausgangstext und verschiedene Datensätze vor.
Trotz dieser Fähigkeiten kann KI den Journalismus nicht ersetzen, aber erweist sich beispielsweise als nützlich bei der Recherche von Videos oder Bildern sowie bei der Verifizierung von O-Tönen. In der folgenden Abbildung sind zentrale Argumente aufgeführt, die die Vor- und Nachteile von KI im Bereich des Journalismus beleuchten.
Abb. 1: Vor- und Nachteile von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bereich Journalismus
Quelle: Hermanni, Alfred-Joachim (2019).
Insgesamt birgt der Einsatz von KI im Journalismus sowohl Chancen als auch Herausforderungen, und es ist wichtig, die ethischen und gesellschaftlichen Implikationen dieser Technologien sorgfältig zu berücksichtigen. Sicherlich hat KI Auswirkungen auf die Arbeitsweise von Journalisten, aber die Frage, ob sie dadurch ihre Jobs „vollständig“ verlieren werden, ist komplexer. Im Grunde wird sich ihre Arbeit verändern und neue Anforderungen mit sich bringen. Deshalb ist es wichtig, dass Journalisten sich mit den neuen Technologien vertraut machen und ihre Fähigkeiten entsprechend weiterentwickeln, um in einer sich wandelnden Medienlandschaft unentbehrlich zu bleiben.
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