Film & Visual Media.

Von Prof. Dr. Alfred-Joachim  Hermanni

2021

Filme leben von Emotionen, die im Auge eines Betrachters unterschiedliche Reaktionen auslösen. Emotionen bewegen uns und lösen Reaktionen aus, zum Beispiel Angst, Wut oder Trauer. Die Emotionale Intelligenz versetzt Menschen in die Lage, Handlungen, Medieninhalte oder unser Gegenüber schnell und kritisch zu beurteilen. Emotionale Intelligenz ist messbar in Form von Kategorien wie Wahrnehmung, Nutzung, Verstehen und Beeinflussung von Emotionen. Vereinfacht ausgedrückt können Körperhaltung, Gestik, Mimik, Stimmlage und Stimmfrequenz gemessen und ausgewertet werden. Sicherlich haben Sie bereits schon ähnliche Erfahrungen mit der Einschätzung von Menschen gemacht. 

Wenn wir Bilder betrachten, werden sogenannte Spiegelneuronen aktiviert. Das sind Nervenzellen im Gehirn, die beim „Betrachten“ eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster zeigen als würden wir selbst den Vorgang auslösen. Das hat man mit der Wiedererkennung von Handlungen zu tun, die wir abgespeichert haben. Menschen wollen mitfühlen, Empathie zeigen. Durch unsere Gefühle sind wir in der Lage, Situationen zu erkennen und diese zu bewältigen.  Schon zur Steinzeit hielten Höhlenmaler die Geschichten auf Felswänden fest und ließen uns an den bildlichen Erlebnissen teilnehmen. An künstlerisch dargebotenen Fotografien, Filmen oder Romanen interessieren uns andere Menschen und deren Geschichten – und fühlen dabei mit, weil wir es quasi selbst erleben.

Zur Geschichte des Films:  Im Jahr 1895 wurden erstmals bewegte Bilder mittels eines Projektors gezeigt, und zwar von zwei Anbietern: Skladanowsky kam mit seinem „Bioskop“ in Berlin auf den Markt und die Brüder Lumière mit dem „Cinematograph“ in Paris. Danach war der Siegeszug des Films nicht mehr aufzuhalten und dessen Produktionen faszinieren bis heute die ganze Welt. Berlin-Babelsberg spielte zwischen 1917 und 1933 eine bedeutende Rolle in der cineastischen Welt und wurde zum Filmstandort Nummer Eins in Europa. Es entstanden großartige Werke wie „Metropolis“, der zum Weltdokumentenerbe der Unesco zählt, aber auch nationalistisch beeinflusste Produktionen und unzählige Unterhaltungsfilme.

Hollywood ist bis heute allen Kino- und Fernsehzuschauern ein Begriff. Die großen und aufwendig produzierten Blockbuster finden immer wieder den Geschmack eines Massenpublikums. Erinnern wir uns beispielsweise an Klassiker wie „Vom Winde verweht“, „Der Pate“, „Casablanca“ oder „Titanic“. Häufig übersehen wird das indische Filmzentrum Bollywood in der Nähe von Mumbai, das mehr Filme als Hollywood produziert. Bollywood stellt überwiegend kommerziell orientierte Unterhaltungsfilme vor. In den letzten Jahren kommt ein weiteres Produktionszentrum hinzu das Internet mit unzähligen Social Media-Plattformen. Denken wir nur an die Musikclips bei YouTube bis hin zu den von Laien hergestellten Laienfilmen, die bei Portalen wie Instagram oder Facebook hochgeladen werden.

Der Film als Medium vereint sowohl immaterielle Elemente, die das künstlerisch-kreative Gut und die geistig-emotionale Resonanz beim Publikum umfassen, als auch eine materielle Komponente in Form des Filmmaterials. Der Begriff "Film" umfasst heutzutage eine Vielzahl von technischen Formaten, insbesondere digitale Formate, sowie verschiedene Filmgattungen wie Spielfilm, Lehrfilm, Werbefilm, Industriefilm und Imagefilm.

Grundsätzlich besteht die Filmindustrie als Dienstleistungsbereich aus Produktion, Verleih, Vertrieb und Filmtheatern mit dem Ziel, Gewinne zu erzielen. Filmproduktionen werden als wertvolle und langfristig nutzbare Wirtschaftsgüter betrachtet, vorausgesetzt, dass sowohl die inhaltliche als auch die technische Qualität den Anforderungen einer ausreichend großen Zielgruppe entspricht. Bei Filmprojekten, die staatlich gefördert werden sollen, sollten zunächst die kulturellen Ziele vor den wirtschaftlichen stehen. Die Förderer erwarten in der Regel, dass ihre Kredite oder bedingt rückzahlbaren Zuschüsse innerhalb eines absehbaren Zeitraums zurückgezahlt werden. Dennoch erhalten Filmprojekte ohne qualitativ-kulturelle Ansätze in der Regel keine Subventionen von deutschen Filmförderanstalten. Zusammengefasst wird bei der Antragstellung für Subventionen eine Produktbeschreibung erwartet, die sowohl ökonomische als auch kulturelle Überdurchschnittlichkeit aufweist.

Filmproduktionen lassen sich in drei Phasen einteilen: Pre-Production, Production und Post-Production (s. Abbildung).

Abb. 1: Produktionsabläufe bei Filmherstellungen

Quelle: Hermanni, A.-J. (2019)



Den Prozess einer Drehbuchentwicklung für einen Langfilm (60 bis 120 Minuten) entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Abbildung (s. Abb. 2.).

Abb. 2: Prozess der Drehbuchentwicklung 

Quelle: Hermanni, A.-J. (2021)


Hinweis zur EUROMEDIA Film

Informationen zu der von Prof. Dr. Alfred-Joachim Hermanni gegründeten Filmproduktion EUROMEDIA finden Sie unter dem Reiter "EUROMEDIA Film".

EUROMEDIA Film- und Fernsehproduktion startete1995  und zählte bis 2013 zu den gut positionierten Film- und Fernsehgesellschaften in Deutschland. Als Produzent hat Hermanni große Publikumserfolge realisiert (zum Beispiel ARD-Tatort, Unterhaltungsshows, Fernsehreihen), die zum Teil mit renommierten Filmpreisen ausgezeichnet wurden (u.a. DAG-Fernsehpreis für das ARD-Fernsehspiel "Das gläserne Haus" oder Internationaler Industrie-und Wirtschaftsfilmpreis für einen Imgagefilm über den Mitteldeutschen Rundfunk). Unter dem Reiter "Euromedia Film" finden Sie auch Produktionsbeispiele. Vielen Dank für Ihr Interesse!